20|20 Softwareüberblick
Erfahre mehr über die Fähigkeiten des 20|20.
Aktualisiert 31. März 2023
Wenn das 20|20 zum ersten Mal gestartet wird, kann das System und seine Möglichkeiten zunächst überwältigend wirken. Dieses Dokument soll einen grundlegenden Überblick über die 20|20-Software vermitteln und für weiterführende Detailanleitungen vorbereiten.
Table of Contents
Das 20|20
Um das Beste aus dem 20|20 herauszuholen, ist es wichtig die Grundlagen zu verstehen.
Gruppierungen
Je nach Aufgabe teilt das 20|20 eine Maschine in Gruppen ein.
- Reihen. Das 20|20 wurde zur Nutzung mit Reihenkulturen entwickelt. Deshalb wird eine Einzelkornsämaschine zunächst in Reihen unterteilt. Jede Reihe hat ihre eigene Hardware- und Datenbausteine, die das 20|20 zu größeren Baugruppen zusammenfügen kann (siehe unten).
- Teilbreiten. Während der Überfahrt sollen Überlappungen vermieden und Teilbreiten entsprechend bei Bedarf ausgeschaltet werden. Jede Teilbreite ist eine Gruppe von Reihen, die das 20|20 bei Überlappung aus- bzw. einschalten kann. ::: info In vielen Anwendungsfällen wird jede Reihe als eigenständige Teilbreite behandelt. Je nach Bedarf können die einzelnen Reihen zu größeren Teilbreiten kombiniert werden. Das kann nützlich sein, wenn man beispielsweise sogenannte "Doppelenden" säen möchte. In diesem Szenario schaltet dann nicht jede Reihe einzeln aus, sondern die Reihengruppe , sobald sie auf eine bereits bearbeitete Fläche trifft. Auf diese Weise wird die Empfindlichkeit der Endreihen verringert, wodurch manchmal eine geringere Aussaatstärke in der Nähe von Hindernissen wie Bäumen vermieden werden kann. :::
- Mengenabschnitte.Bei der Steuerung der Einzelkornsämaschine versucht das 20|20 sicherzustellen, dass jede Reihe die vom Bediener festgelegten Ausbringmengen erreicht. Dabei kann nicht nur ein Ziel für die gesamte Maschine festgelet, sondern die Maschine in bis zu vier Mengenabschnitte gruppiert werden. Dies gibt Dir beispielsweise die Möglichkeit, einen Zielwert für alle geraden und einen weiteren für alle ungeraden Reihen zu bestimmen oder aber auch eine Reihe für Versuchszwecke herauszunehmen.
Dieses Diagramm, das auf der Startseite des Menüs "Systeme" zu finden ist, zeigt sowohl die Mengenabschnitte (Farben in der oberen Zeile) als auch die Teilbreiten (Zahlen in der unteren Zeile) an. Die Zahlen in der obersten Zeile sind die einzelnen Reihen der Maschine. Das Beispiel ist keine gängige Praxis, zeigt aber sehr schön, wie Teilbreiten und Mengenabschnitte individualisiert werden können. Die Anzahl der Reihen können auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden (in diesem Beispiel schalten sich die Reihen 6-16 als eine Einheit aus oder ein). Mengenabschnitte können sogar von einer Reihe zur nächsten wechseln. - Systeme Nicht jede Reihe muss mit derselben Hardware ausgestattet sein. Manchmal ist es ausreichend, wenn eine Reihe auf der Grundlage von Sensoren einer anderen Reihe gesteuert wird. Um dies zu ermöglichen, operiert das 20|20 in Systemen, bei welchen mehreren Reihen bestimmten Hardwareelementen zugeordnet werden können.
Dieses Beispieldiagramm zeigt drei Ausrüstungsmodule, die in einem Flüssigdüngersystem zusammengefasst sind. Das unterste Modul befindet sich an jeder Reihe (siehe Kreise), das oberste jedoch nur an einer von acht Reihen. Somit bilden acht Reihen ein System (siehe Linien, die die Gruppen trennen). - Aktive Reihen. Auf der höchsten Ebene schließlich teilt das 20|20 die Maschine in den aktiven und den inaktiven Teil. Diese Unterteilung geschieht für jedes einzelne System und für die gesamte Maschine.
Ein weiteres Beispiel. Oben, direkt unter den Zeilennummern, ist ein abwechselndes Muster aus schwarzen und grünen Kästchen zu erkennen und anschließend eine Reihe grauer. In diesem vom Benutzer angepassten System, sind nur die linken Reihen aktiviert (die grauen sind inaktiv). Auf der Ebene der Anbaugeräte können jedoch auch alle geradzahligen Reihen inaktiviert (schwarz) werden. Kombiniert man diese Regeln, bringt das 20|20 das Produkt für dieses System nur auf die ungeraden Reihen auf der linken Seite (die grünen Kästchen) ausbringen soll.
Systeme
Dank unserer Nachrüstphilosophie ist das 20|20 nicht an einen bestimmten Gerätetyp oder Zweck gebunden. Oft soll es sogar für mehrere Anwendungen eingesetzt werden, z.B. maislegen, Flüssigdünger im Sidedress ausbringen oder Ertragskartierung auf dem Mähdrescher vornehmen. Um diese Art von Flexibilität zu ermöglichen, operiert das 20|20 in Systemen. Systeme sind Aktivitäten, wie Aussaat, Flüssigdüngerapplikation oder Saatfurchenräumung.
Da nicht jeder Benutzer dieselben Systeme installiert, muss das 20|20 zunächst angelernt werden. Im Anschluss kann es die richtigen Einstellungen und Optionen für den jeweiligen Einsatzzwecke anzeigen. Wird dieser Schritt ausgelassen, geht das 20|20 automatisch davon aus, dass keine Systeme vorhanden sind und zeigt keine Einstellungen an. Dank dieser Vorgehensweise müssen Fahrer bei der ersten Inbetriebnahme nicht erst durch dutzende von Einstellungen wühlen.
Anbei eine Gegenüberstellung von zwei Systemkonfigurationen. Eine mit den Systemen „Schardruck“, „Schließsystem“ und „Furchenräumer“ und das andere mit „Stickstoffdünger“, „Starter“, „Fungizid“ und weitere. (./software-overview/sidebar-comparison.png)
Sobald ein System zum 20|20 hinzugefügt wurde, erscheint es in Menüs wie „Systeme“ und „Diagnose“. Ein Aussaatsystem kommt nur einmal pro Einzelkornsämaschine vor. Im Fall von flüssigen oder granulierten Düngerapplikationen, können mehrere Versionen desselben Systemtyps vorkommen, z.B. eines zur Flüssigdüngerapplikation in die Saatfurche und ein weiteres zur Flüssigdüngerapplikation neben der Saatfurche. In solchen Fällen braucht das 20|20 einen eindeutig identifizierbaren Systemnamen zur Wiedererkennung. Neben vorkonfigurierten Optionen, können auch eigene Namen entworfen werden.
Das 20|20 lässt viele Anpassungen zu. So kann eines der Systeme, je nach installierter Hardware, beispielsweise rein zum Zweck der Überwachung, ein anderes zur Überwachung und Steuerung konfiguriert werden. Dabei muss definiert sein, welche Ausrüstung ("Module") mit welchem System verbunden ist und wo diese an der Maschine zu finden sind.
Feldebene
Bei jeder Anwendung (z.B. Flüssigdüngerapplikation) speichert das 20I20 die gesammelten Daten unter dem zur Zeit der Anwendung aktiven Feldnamen ab. Dabei nutzt es auch bereits vorhandene Feldinformationen, wie beispielsweise Feldgrenzen oder die bereits bearbeitete Fläche, um Entscheidungen zu treffen.
Wenn ein Schlag bearbeitet und das aktive Feld anschließend gewechselt wird, wird die bereits bearbeitete Fläche erneut als unbearbeitet angezeigt (die gesammelten Daten der bereits durchgeführten Bearbeitung sind weiterhin unter dem vorherigen Feldnamen gespeichert).
Bei der Nutzung des 20|20 muss immer darauf geachtet werden, welches Feld gerade "aktiv" ist. Feldwechsel müssen dem System rechtzeitig mitgeteilt werden
Abgesehen von den während der Überfahrt aufgezeichneten Messwerten, sind dem 20|20 vier Dinge über ein Feld bekannt:
- Bereits bearbeitete Bereiche
- Installierte und einem System zugewiesene Applikationskarten
- Innere und äußere Feldgrenzen
- Simulierte Vorgewende, falls die Vorgewende erst zum Schluss bearbeitet werden sollen (optional)
Alle diese Werte lassen sich manuell durch importieren von Daten aus einem anderen Gerät oder einfach durch Löschen des Speichers einstellen oder zurücksetzen.
Mehr Infos siehe Details.
Ampelfarben
Obwohl das 20|20 jedes noch so kleine Detail speichert, sollen Benutzer nicht mit Informationen überhäuft werden.
Stattdessen erfolgt eine Kategorisierung der Messwerte in Ampelfarben:
- Grün: Der Messwert entspricht den festgelegten Zielvorgaben (z.B. Aussaatstärke)
- Gelb: Der Messwert liegt unterhalb der Vorgaben
- Rot: Der Messwert liegt weit unter den Vorgaben
Systemübergreifend kommen die Farben Grün, Gelb und Rot am häufigsten vor. Für Hardware sind auch weitere Diagnosefarben definiert.
Dank dieser Unterteilung lassen sich Systemfehler auf dem Startbildschirm schnell erkennen. Mit klicken auf das gelbe oder rote Element, stehen detaillierte Informationen zur Verfügung und die Fehlerdiagnose kann beginnen.
Die verschiedenen Hardwärezustände sind im 20|20 eindeutig definiert. Messwertschwellenwerte können hingegen an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
In diesem Zusammenhang kann der Benutzer auch festlegen: welche Töne das 20I20 ausgeben und welchen Bildschirm es anzeigen soll.
Navigiere durch das 20|20
Wird das 20I20 eingeschaltet, öffnet sich zunächst der Startbildschirm. Am oberen Bildschirmrand befinden sich mehrere, vorkonfigurierte Registerkarten. Jedes enthält eine Ansammlung verschiedener Mess-/Steuerelemente oder Karten. Diese können an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Grob gesagt gibt es zwei Arten von Elementen: Mess-Elemente für die Überwachung und Steuer-Elemente für die Steuerung.
Parameter
Die Mess-Elemente bieten einen guten Überblick, um den Leistungsfähigkeit des Anbaugeräts zu untersuchen:
- Karten visualisieren die Überfahrt
- Balkendiagramme zeigen einzelne Reihen
- Mess-Elemente geben einen Überblick über bestimmte Systeme.
Am aufschlussreichsten ist es den Blick zunächst auf die Startseite zu werfen. Je mehr Grün zu sehen ist, desto besser. Wie wir oben gesehen haben, verwendet das 20|20 eine Farbcodierung, um Systemzustände anzuzeigen. Das gilt auch für Elemente und Karten. Rote Elemente erfordern sofortige Aufmerksamkeit, und gelbe sollten im Auge behalten werden.
Um ein System genauer zu betrachten, kann einfach auf das entsprechende Element geklickt werden. Daraufhin wird ein reihenübergreifendes Untermenü für den betreffenden Messwert (z.B. Aussaatstärke, Schardruck etc.) angezeigt.
Die Reihen 5, 21 und 37 weisen eine deutlich abweichende Aussaatstärke als die übrigen auf.
Mit Klick auf eine entsprechende Reihe, wird das Detailmenü aufgerufen.
Die kumulierten Messwerte können auch auf den Feldübersichtsseiten eingesehen werden.
Die Maschine steuern
Wenn das 20|20 zur Steuerung von installierter Ausrüstug verwendet wird, sollten sich Steuerungselemente auf dem Startbildschirm befinden. Diese führen zu Steuermenüs, mit denen die installierten Steuersysteme (z.B. DeltaForce) im Handumdrehen angepasst werden können.
Hier ist ein Beispiel für das Steuermenü „Aussaat“, mit zwei Ausbringmengen (siehe oben - wie Ausbringmengen funktionieren):
Zwar sieht jedes Steuermenü etwas anders aus, die Hauptfunktionen der jeweiligen Seiten sind aber ähnlich:
- Zielvorgaben für das System festlegen (z. B. wie viele Saatkörner pro Hektar gesät werden sollen)
- Aktivierte/Deaktivierte Reihen anzeigen
- Wechsel zwischen automatischem oder manuellem Ein- und Ausschalten der Reihen (Teilbreitensteuerung)
- Wechsel zwischen konfigurierten oder festen Ausbringmengen
- Wechsel zwischen manueller Zielvorgabe oder der Verwendung einer Applikatikonskarte
Für weitere Einzelheiten zur Verwendung dieser Menüs siehe Abschnitte der einzelnen Steuersysteme.
Benachrichtigungen im Auge behalten
Wann immer etwas schief geht - ein System ausfällt oder die Kommunikation unterbrochen wird - warnt das 20|20 mit einer Benachrichtigung. Auch nachdem diese geschlossen wurde, kann sie im Ereignissmenü am oberen Rand des Startbildschirms erneut eingesehen werden.
"Setupmenü"
In der unteren rechten Ecke des Startbildschirms befindet sich die Schaltfläche Setup. Diese führt zum Hauptmenü für fast alle Aspekte des 20|20, die keine Echtzeitmessungen oder -steuerungen beinhalten.
Im folgenden Abschnitt ist das Menü detaillierter beschrieben. Hier sind die häufigsten Gründe zur Nutzung der einzelnen Untermenüs aufgeführt:
- Wechsel des aktiven Felds (Felder)
- Wahl der applizierten Produkte (z.B. Maissaatgut, Flüssigdünger) (Produkte)
- Konfiguration des Arbeitsgeräts und hinzufügen von Ausrüstung (Ausrüstung)
- Konfiguration der einzelnen Systeme (Systeme)
- Festlegen von Schwellenwerten für Warnungen (Feldfrüchte)
- Überprüfung der Zustände der installierten Ausrüstung (Diagnose)
- Importieren, Exportieren oder Löschen von Daten und Konfigurationen (Daten)

Das 20|20 mit externen Services verbinden
Das 20|20 ist Teil eines wachsenden digitalen Ökosystems, wodurch das 20|20-Erlebnis über die Kabine hinaus erweitert wird.
20|20 Connect App
Mit 20|20 Connect können Gesundheitschecks von außerhalb (aber in der Nähe) der Kabine durchgeführt werden, indem das mobile Gerät drahtlos mit dem 20|20 verbunden wird.
Datensicherung mit der 20|20 Cloud
Neben der Nutzung eines USB-Sticks, können Datensicherungen über eine Wlan-Verbindung auch direkt vom 20I20 in die 20|20 Cloud gespielt werden.
Daten importieren und exportieren
Wenn kein Zugang zu einer guten Wlan-Verbindung besteht, können Daten mithlfe eines USB-Sticks importiert bzw. exportieren werden. Die Option lässt sich unter Setup Dateneinstellungen finden.
Softwareupdates
Um das Beste aus dem 20|20 herauszuholen, sollte das System auf dem neuesten Softwarestand gehalten werden. Es gibt zwei installierbare Versionen: eine Vollversion und eine Testversion. Welche Version ist die passende?
Die Testversion umfasst neben den bekannten, auch in der Erprobung befindliche Softwarefunktionen. Dadurch kann es zu Fehlfunktionen und häufigen Softwareupdates in der Saison kommen.
Die Vollversion ist einsatzerprobt und läuft stabil.
Grundsätzlich empfehlen wir die Verwendung der Vollversion.